Die Vergangenheit ist ein Raum mit Tür
– und du hältst den Schlüssel in der Hand

Was vor 10, 20 oder 30 Jahren geschehen ist, ist vorbei. Wirklich vorbei. DU hast die Wahl die Tür zur Vergangenheit zu schliessen. Und das ist eine kraftvolle Erkenntnis.

Vergangenheit als Raum – du entscheidest

Stell dir deine Vergangenheit wie einen abgeschlossenen Raum vor. Die Gegenwart ist ein anderer Raum – offen, hell, voller Möglichkeiten. Die Tür zwischen beiden? Die steht dir offen. Du kannst hineinschauen, alte Bilder betrachten, Erinnerungen zulassen. Aber: Du darfst die Tür auch wieder schliessen. Es liegt an dir, wie oft und wie lange du hineinschaust. Niemand zwingt dich, dort zu bleiben.

Was für ein Gedanke: Du bist heute frei. Du bist kein Opfer mehr. Du hast heute ganz andere Möglichkeiten.

Eine Geschichte aus meinem Leben

Ich möchte dich mitnehmen in einen sehr persönlichen Moment.

Ich war in einer Beziehung mit einem extrem eifersüchtigen Partner. Diese Beziehung hat mich verändert – oder besser gesagt: verstummen lassen. Ich habe mich angepasst, verbogen, zurückgezogen. Ich unternahm nichts mehr allein, sprach kaum mit anderen. Immer mit der Angst im Nacken: Was, wenn er jetzt kommt? Was, wenn er wieder ausrastet?

Ich wurde immer leiser. Innerlich leer. Depressiv. Irgendwann fühlte ich gar nichts mehr. Dann kam der Bruch. Ich liess mich scheiden, zog um, versuchte einen Neuanfang.

Der Grillabend, der alles veränderte

Einige Zeit später war ich mit Freunden und meinen Kindern bei einem Grillabend. Es war schön. Unbeschwert. Und plötzlich – aus dem Nichts – kam dieser Impuls: Pack alles ein. Fahr sofort nach Hause. Jetzt.

Ich war panisch. Mein Körper reagierte, als wäre ich wieder in dieser Beziehung. Als würde gleich ein Ausbruch folgen, eine Szene, ein Vorwurf. Ich stieg ins Auto und fuhr los – viel zu schnell, getrieben von einer alten Angst.

Doch auf der Fahrt passierte etwas. Ein Gedanke kam: Stopp. Du bist nicht mehr dort. Du bist frei. Niemand wartet zu Hause, niemand wird dich anschreien. Du darfst bleiben, wo du bist. Du darfst atmen.

In diesem Moment habe ich verstanden, wie sehr meine Gefühle noch an die Vergangenheit gekettet waren. Aber ich konnte die Kette lösen. Ich konnte die Tür endlich schliessen. Nicht aus Verdrängung – sondern aus Bewusstsein.

Wenn die Tür zu ist, kommt das Leben zurück

Heute fühle ich mich wieder wie ich. Ganz.

Seit diesem Moment ist so viel zurückgekommen. Nicht nur Freude. Auch Traurigkeit, Wut, Angst – all das, was zum Leben dazugehört. Aber es ist lebendig. Und ich auch.

Du musst nicht in der Vergangenheit wohnen. Du darfst den Raum verlassen. Die Tür schliessen. Du darfst fühlen. Leben. Frei sein.

Vielleicht ist heute der Tag, an dem du dir erlaubst, das zu tun.